Studienfahrt Wittenberg

Das Panorama „Wittenberg 1517“

Das Panorama ist ein rundes Kunstwerk - 75 m im Umfang und 15 m hoch, erbaut von Yadegar Asisi. Es zeigt Szenen aus Wittenberg im Jahr 1517 in einem 360°-Blick: z. B. den Verkauf von Ablassbriefen, den Einzug des Kurfürsten oder Diskussionen über Luthers 95 Thesen - begleitet von Licht- und Toneffekten. (Alle 15 Minuten wird es Nacht.)
Dazu gibt es eine dreistöckige Plattform von der aus man die Stadt von oben anschauen kann.

 

Workshops

Am Samstag haben wir in Gruppen unterteilt zwei verschiedene Workshops besucht. Im ersten hat uns Herr Schicketanz Bilder, Bücher und Gegenstände über die DDR gezeigt. Er hat uns viele interessante Sachen über das Leben damals erzählt. Außerdem hat er auch gesagt, dass er es nicht wirklich schlimm fand in der DDR und dass er nach dem Mauerfall nicht wirklich wollte, dass es wieder ein großes Deutschland gibt, sondern dass die DDR ein unabhängiges, eigenes Land bleibt. Am Ende haben wir dann noch Werbung aus der damaligen Zeit angeschaut. Die war sehr lustig.

Im zweiten Workshop ging es um die Kunst in der Zeit Luthers, also wie Lucas Cranach damals gemalt hat. Wir haben etwas über die Farben erfahren, z.B.  dass die Leute damals nicht viel mit blauer Farbe gemalt haben, weil es nicht viele Materialien gab, die blau färben konnten, und die wenigen, die es gab, waren sehr teuer. Danach durften wir das Malen aus alter Zeit selbst ausprobieren und zwar mit einer Methode, bei der man Farbpulver, was zum Beispiel aus gemahlenen Steinen besteht, mit Eigelb mischt. Die Ergebnisse dieser Technik waren besser als gedacht, obwohl es nicht sehr gut gerochen hat.

 

Das Lutherhaus

Das Lutherhaus ist ein ehemaliges Kloster, dessen Gebäude nach der Auflösung des Klosters Martin Luther geschenkt wurden. Heute ist das Haus ein Museum. Dort findet man z. B.  ein Modell von Wittenberg, bei dem die wichtigsten Gebäude markiert sind. In einem anderen Raum werden zwei Hochzeitsgemälde von Martin Luther und Katharina von Bora ausgestellt. Dabei erfuhren wir, dass Martin Luther mit 42 Jahren und Katharina von Bora mit 26 Jahren geheiratet haben, was für die damalige Zeit unüblich war, da die Frauen normalerweise mit 12 bis 16 Jahren heirateten. Im Lutherhaus wird auch die Original-Kanzel ausgestellt, auf der Luther gepredigt hat.  Im früheren Speisesaal wird ein Gemälde gezeigt, das Lukas Cranach gemalt hat und die Zehn Gebote abbildet.

Escape-Room „Tatort 1522“

Am Nachmittag besuchten wir einen Escape-Room, in dem es um eine verschwundene Buchseite aus dem Neuen Testament geht, das Luther übersetzt hat. Es gab fünf Räume, in denen man jeweils fünf Rätsel lösen musste um den Täter zu finden. Am Schluss des Spiels gab es coole Hintergründe mit den man lustige Fotos machen konnte.

 

Die Schlosskirche

Die Schlosskirche in Wittenberg grenzt an die Jugendherberge an, in der wir gewohnt haben. Die Jugendherberge gehörte zur Zeit von Martin Luther zum kurfürstlichen Schloss wie auch die Kirche, die deshalb Schlosskirche heißt. Am Sonntag unseres Aufenthalts besuchten wir dort den Gottesdienst. Nachdem der Gottesdienst zu Ende war, bestiegen einige von uns den angrenzenden 88 Meter hohen Turm. Von oben hatte man einen atemberaubenden Ausblick über Wittenberg. Anschließend sahen wir uns noch das Museum an und sangen alle zusammen ,,Du bist heilig" in der nun leeren Kirche. Dies gab ein wunderbares Gefühl der Gemeinschaft. Und an die Tür dieser Schlosskirche hatte Martin Luther seine berühmten 95 Thesen angeschlagen.

 

Phillip Melanchthon

Phillip Melanchton war neben Martin Luther ein wichtiger Reformator. Er hatte vier Kinder mit seiner Ehefrau Katharina Melanchthon. Er übersetzte seinen Nachnamen Schwarzerdt ins griechische Melanchthon. Als Professor durften bei ihm Studenten wohnen, wie z. B. Georgius von Stetten, dessen Wappen noch heute an einer Wand prangt. Melanchthon war 1,50 m klein. Er starb an einer Erkältung in seinem Haus. Sein Grab liegt in der Schlosskirche neben Martin Luthers Grab.

Das Haus von Lucas Cranach

Lucas Cranach d. Ä war ein enger Freund Martin Luthers. Er war ein Künstler und arbeitete im 16.Jahrhundert als Maler, Apotheker, Buchdrucker und Bürgermeister in Wittenberg, wo auch noch heutzutage sein ehemaliges Wohnhaus und seine Wirkungsstätte aufzufinden sind. Die Cranach-Werkstatt war der Ort, wo das Neue Testament der Bibel erstmals gedruckt wurde.
Wir haben eine Führung durch das Cranach-Haus bekommen, wo wir sehr viele interessante Informationen über das Leben von Cranach bekommen haben. Dazu gab es auch viele Bilder und Gemälde, die wir uns angeschaut haben. Die verschiedenen Räume zu sehen war eine sehr schöne Erfahrung und dadurch hat man auch einen sehr guten Einblick in das 16. Jahrhundert und die Lebensweise von Cranach bekommen.

 

Resümee

Die Hinfahrt nach Wittenberg mit dem Zug war sehr entspannt und cool. In der Jugendherberge war es sehr lustig und wirhaben uns, obwohl wir uns nicht alle kannten, untereinandergut kennen gelernt. Zwischen den Aktivitäten durften wiralleine in Gruppen zu mindestens drei Schülerinnen in die Stadt gehen und dort etwas essen beziehungsweise shoppen gehen. Abends hatten wir viel Spaß miteinander bei Spielen und Filmen. Die Rückfahrt war abenteuerlich, aber mit 105 Minuten Verspätung sind wir wohlbehalten in Augsburg wieder angekommen. Zusammenfassend kann man sagen, dass Wittenberg eine der besten Klassenfahrten war die wir bisher erlebt haben.