AK Demokratie stellt Projektergebnisse beim Gedenktag für die Opfer des NS-Regimes der Stadt Augsburg vor

Am Freitag 27.01.2023, dem Gedenktag für die Opfer der Nationalsozialisten, stellten Schülerinnen unseres schulartübergreifenden Arbeitskreises Demokratie die Ergebnisse eines Forschungsprojekts zu Biographien von Augsburger Opfern des Nationalsozialismus vor. Exemplarisch verlasen die Schülerinnen dazu die Biografie von Maria Rollenmüller, welche sie in den Schuljahren 2021/22 sowie 2022/23 durch Archiv- und Recherchearbeiten selbst erforscht und rekonstruiert hatten. An der Biographie Maria Rosenmüllers kann beispielhaft nachvollzogen werden, wie Angehörige der Volksgruppe der Jenischen aus politisch motivierten Gründen diskriminiert, verfolgt und in Konzentrationslagern deportiert wurden.

Die gesamte Biographie gibt es hier (zum Öffnen klicken).

Für die Zukunft ist geplant, dass das Stetten Institut die Patenschaft für den Stolperstein Maria Rosenmüllers übernimmt und die Verlegungszeremonie für diesen vorbereitet. Der Stolperstein soll vor der Alten Gasse 13, die letzte bekannte Meldeadresse Rosenmüllers, in direkter Umgebung der Schule verlegt werden. Im Zuge der Erstellung der Biographie erfolgte zudem eine Themenwoche gegen Rassismus und Antisemitismus.

Im Mittelpunkt der Themenwoche stand eine Ausstellung zu Stolpersteinen in Augsburg, welche u.a. die Frage nach der Notwendigkeit des Erinnerns reflektiert und kritisch einen verengten Opferbegriff in Frage gestellt hat. Die Projektaktivitäten der Schülerinnen begleitend verfassten die beiden Leiter des AKs, Julian Kimmig und Ulrich Kerscher, einen Beitrag für die Zeitschrift Forum Politikunterricht. In diesem Beitrag zeigen die beiden Lehrkräfte auf, wie durch die Auseinandersetzung mit Stolpersteinen und den damit verbundenen Opferbiographien, bei Lernenden antisemitismus- und rassismuskritische Deutungsmuster und Handlungsmöglichkeiten entstehen.

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Die Gesamtschulleitung des Stetten-Instituts Barbar Kummer freut sich über die die Leistungen der Schülerinnen und unterstreicht die Wichtigkeit der Thematik für das Stetten: „Als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ist für uns ein toleranter und diskriminierungskritischer Umgang im Schulalltag von großer Bedeutung. Durch die aktive Erinnerungsarbeit an unserer Schule wollen wir fortlaufend ein explizites Zeichen gegen rassistische, antisemitische und rechtspopulistische Tendenzen in unserer Gesellschaft setzen“.

Text: Ulrich Kerscher und Julian Kimmig